miteinander, nebeneinander oder gegeneinander? Das ist nicht nur in unserer Gesellschaft, in Familien und in Unternehmen die Frage. Auch zwischen den verschiedenen Kirchen auf unserer Welt steht diese Frage. Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen auf dem Weg zu mehr Einheit, „damit die Welt glaube“, wie es im Gebet Jesu für seine Jünger und Jüngerinnen heißt (Joh. 17,21). Er vertritt 352 Kirchen aus 120 Ländern mit 580 Mill. Christinnen und Christen. Das höchste Gremium, die Vollversammlung, tritt aller acht Jahre zusammen und trifft sich 2022 erstmals in Deutschland. Es wird spannend, wie es gelingt, ein Zeugnis der Gemeinschaft zu geben. Nicht nur das Gespräch mit der Vertretung der Russisch-Orthodoxen Kirche über den Krieg in der Ukraine, sondern auch die Situation der Christinnen und Christen in Palästina sind Themen, die zwischen den verschiedenen Kirchen kontrovers diskutiert werden.
Wie das Miteinander verschiedener Kirchen gelingt, konnten wir beim Besuch der Initiativgruppe des Ökumenischen Weges in Taucha erleben. Der Weg durch die Stadt („Walk and Talk“) führte uns von der Ev.-Luth. St. Moritzgemeinde über die Röm.-Kath. Gemeinde zum Neubau und zum Gemeindehaus der Neuapostolischen Gemeinde. Wir erfuhren dabei etwas von der Situation der Gemeinden und erlebten Christinnen und Christen, die sich füreinander interessierten und gemeinsam unterwegs waren. Passend dazu ist das Engagement der Klimainitiative in Taucha, die weit über die Grenzen der Kirchen hinaus in die Stadtgesellschaft wirkt. Der Besuch war ein ermutigendes Zeichen von Ökumene vor Ort. Möge diese Ermutigung auch bei der Vollversammlung in Karlsruhe gelingen.
Auch während des Sommers laden Initiativen zu Veranstaltungen und Projekten ein. Vom Bistumsumwelttag in Cröbern bis zum Missiocamp in der Strobelmühle. Sehen Sie selber im Newsletter nach und geben Sie die Einladung an Interessierte weiter.
Seit vier Monaten wütet der Krieg in der Ukraine. Ein Ende ist nicht abzusehen. Das Leid der Menschen dort im Land und auf der Flucht kann uns nicht unberührt lassen. Inzwischen wird deutlicher, dass die Auswirkungen des Krieges aber viel weiter gehen. Hungersnöte verstärken sich. Maßnahmen zum Klimaschutz scheinen plötzlich nicht mehr so dringend. Wenn es um Rüstung geht, ist Geld vorhanden. All das macht uns deutlich, wie gefährdet das Leben und unsere Welt sind und wie nötig es ist, mit anderen unterwegs zu sein und über die Brücken des Dialogs zu gehen.
Im Namen der Koordinierungsgruppe
Michael Zimmermann
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