Bei Versagen Knopf drücken…
Es gibt Momente, da lässt sich Ungerechtigkeit nicht aushalten. In uns rebelliert alles. Ein innerlicher Druck baut sich auf. Wie kann es sein, dass Geschehnisse möglich sind, denen ein Unrecht zugrunde liegt, das sich für uns sofort erschließt. Und doch tut keiner was. Wie kann es sein, dass Unschuldige leiden? Wie kann es sein, dass die einen immer am längeren Hebel sitzen und auf Kosten anderer leben? Wie kann es sein, dass verbrieftes Recht nicht umgesetzt wird, weil die Konsequenz die Priviligierteren in ihren bequemen Leben einschränken würde? Wie kann es sein, dass wir mit unserem Verhalten die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zerstören?
Versagt da nicht unser System?
Da braucht es so einen Knopf, auf den man drücken kann, und alles wird wieder gut…
So einfach ist das leider nicht. Den Knopf gibt es nicht – genauso wenig, wie es DIE Gerechtigkeit gibt. Die Sachen sind leider oftmals deutlich komplexer. Was für den einen gerecht zu sein scheint, ist es für den anderen noch lange nicht. Ein klassisches Beispiel: Ist es gerecht, wenn alle das gleiche bekommen? Ist es gerecht, wenn jeder bekommt, was er braucht? Oder ist es gerecht, wenn die mehr bekommen, die mehr leisten? Wo ist der Maßstab? Wer will das beurteilen?
Gerechtigkeit ist eines der ganz großen Themen in der Bibel. In der Gerechtigkeitsbibel, die die Micha-Initiative herausgegeben hat, sind rund 3150 Verse rot angestrichen, die sich mit Armut und Gerechtigkeit befassen. Eigentlich handelt es sich um eine einzige Geschichte von Gottes Gerechtigkeit. Gott stellt sich dabei an die Seite der Notleidenden. Gott will wiederherstellen, was durch habgieriges, egoistisches, machtbesessenes Verhalten in ein Ungleichgewicht geraten ist. Und so, wie Gott die Israeliten durch die Propheten mahnt und in die Pflicht nimmt, so sind auch wir aufgerufen hinzuschauen, Unrecht aufzudecken und tatkräftig mit anzupacken, dagegen vorzugehen.
Den Knopf zum Drücken, den gibt es nicht. Wir müssen selbst aktiv werden – da, wo wir hingestellt sind und jede:r mit seinen Möglichkeiten. Der:die eine kann Gelder auftreiben, der:die andere fühlt sich der Auseinandersetzung mit Politikern gewachsen. Jemand anderes kann organisieren und Menschen mobilisieren und ein:e Vierte:r kann gut zuhören und Mut zusprechen… und gemeinsam lässt sich mehr erreichen, als man sich allein je zugetraut hätte.
Bleiben Sie behütet,
Kerstin Göpfert
Referentin für den Ökumenischen Weg
PS: Am 20. Mai trifft sich die Initiativgruppe des Ökumenischen Wegs ab 17 Uhr über Zoom. Die Treffen dienen dem Austausch, der Vernetzung und es werden gemeinsame Projekte besprochen. In der kommenden Woche erwarten wir eine:n Mitarbeitender:in von Misereor mit einem thematischen Input zum Thema Gerechtigkeit. Der Titel des Beitrags lautet „Von moderner Sklaverei zum christlichen Engagement – Wo können wir modernem Sklaventum heute begegnen, wo steckt es drin und was können wir dagegen tun“. Interessierte können sich per Mail an oekumenischerweg@evlks.de wenden, um die Zugangsdaten zu erhalten.
Recht und Gerechtigkeit
Gegenwärtig haben die Diskussion und der Einsatz zur Bewahrung der Schöpfung nahezu Hochkonjunktur, sogar in unserer Kirche. Das ist gut und dringend nötig. Genauso notwendig ist allerdings leider nach wie vor, sich für die soziale Gerechtigkeit zu engagieren. Im besten Falle nehmen wir beide Bereiche gemeinsam in den Blick. Seit einigen Jahren wurde deshalb der Begriff „Klimagerechtigkeit“ geprägt, der zum Ausdruck bringen will, dass das, was wir hier in unserem eigenen Land tun auch Auswirkungen auf die Menschen im globalen Süden hat. Sozial ausgegrenzt sind sie seit der Kolonialzeit. Jetzt verschärft sich die soziale Krise durch die immensen Schäden, die der globale Norden durch seine Produktions-und Lebensweise anrichtet.
Die wichtigsten Einsichten, mich für Gerechtigkeit stark zu machen, habe ich natürlich in der Bibel mit Hilfe von Theologen und Theologinnen vor allem aus der Ökumene gewonnen.
Wussten Sie, dass es in den Kirchen die Rede von sozialer Gerechtigkeit erst seit reichlich 60 Jahren gibt?
Der Grund dafür ist die Übersetzung in der lateinischen Bibel des hebräischen Wortes „zydaka“ mit dem Wort Justicia. Im ersten Teil der Bibel kommt demnach Justicia über 50 Mal vor. Justitia ist ein fester Bestandteil der europäischen Bilder und Symbolwelt: Waage, Schwert, Augenbinde. Das griechische Verständnis von Gerechtigkeit: Justitia prüft sorgfältig, objektiv, sachlich. Sie ist neutral und unparteiisch. Erst seit dem 17.Jh. bekam sie eine Augenbinde. Vorher hatte sie einen stechenden Blick (nach Platon: die Gerechtigkeit sieht alles). Das Schwert symbolisiert die strafende Macht. Somit sind Gerechtigkeit und Strafe eng miteinander verbunden. Es wird vorausgesetzt, dass demnach die Waage sorgfältig misst. Aber es ist eine kalte Genauigkeit. Mit Waage und Schwert kann man keine soziale Gerechtigkeit herstellen. Justitia hat keinen Blick für soziales Recht. Die strukturellen, sozialen Ebenen bekommt sie nicht in den Blick.
In der Bibel hat die Dame Justitia nichts mit der Gerechtigkeit zu tun. Das Gerechtigkeitsdenken, das wir in Europa haben, unterscheidet sich von der hebräischen Kultur. Zydaka wird mit Barmherzigkeit, Güte, Gnade, Treue in Verbindung gebracht. Immer positiv, in ganz wenigen Fällen mit Strafe. Vor Gottes Gerechtigkeit, der zydaka, muss sich niemand fürchten. Zydaka ist eine Agierende dort wo Verzweiflung ist. Sie schützt die Bedrängten, Witwen, Waisen, Fremden. Richten ist in der Bibel eine helfende, beistehende und in Schranken weisende Tätigkeit. Richten ist eine Form des Rettens aus einer Zwangslage oder Verzweiflung. Richten ist Schlichten.
Gerechtigkeit und Recht sind zwei Paar Stiefel. Recht ist ein System von Regeln, Normen, Gesetzen. Gerechtigkeit ist die Grundlage des Rechts und das Kriterium des Rechts. Sie prüft, ob das geltende Recht gerecht ist. Um der Gerechtigkeit willen kann es sein, dass man Widerstand gegen das geltende Recht leistet.
Der Rabbiner L. Baeck beschreibt die Bedeutung der Tora von ihrem perspektivischen Standpunkt aus:
„Die Gesetze in der Welt ringsum – in der orientalischen, in der griechischen, der römischen Welt – waren geschrieben vom Standpunkt der Besitzenden aus….Das alte biblische Gesetz, wie dann die Propheten es verkündeten, ist vom Standpunkt des Kleinen, des Schwachen, des Bedürftigen aus geschrieben…Ein ganz anderer Standpunkt ist eingenommen worden: Vom Standpunkt des Schwachen etc. werden die Gesetze gegeben, werden sie immer neu verkündet und proklamiert.“ (Aus „So lernen die Völker des Erdkreises Gerechtigkeit“ (Füssel, Segbers Hg.),Verlag Anton Puster, Salzburg 1995, S.290)
Auch Gerechtigkeit und Glauben sind in den biblischen Texten ganz eng miteinander verbunden. So wie Gott der Gerechte ist, gehört es zur ethischen Lebensgestaltung, sich für Gerechtigkeit im konkreten Lebensumfeld einzusetzen. Jesaja nennt den Einsatz für das Recht den wahren Gottesdienst, das messianische Reich wird als ein Raum der Gerechtigkeit beschrieben. In der Bergpredigt fordert Jesus seine Zuhörer*innen auf, sich zuerst um die Gerechtigkeit zu mühen. Im Jakobusbrief wird sehr drastisch das Verhältnis von Reichtum und Gerechtigkeit beschrieben. Im Gespräch mit Nikodemus verbindet Jesus das Böse mit der Lichtsymbolik. Das Böse hasst das Licht und es ist eine Herausforderung, für Licht zu sorgen.
Der Herausforderung kann ich mich nicht entziehen, auch nicht, wenn ich im Ruhestand bin. So sehen wir uns vielleicht hier und dort wo um der Gerechtigkeit willen Widerstand gegen das geltende Recht geleistet werden muss.
Christine Müller
Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst in der Arbeitsstelle Eine Welt
Informationen
(Vorerst) letzte Chance für das Lieferkettengesetz
Das Lieferkettengesetz befindet sich auf der Zielgeraden: Am 20. oder 21. Mai wird es voraussichtlich im Bundestag verabschiedet. Bist dahin sollte das Thema weiter in der Öffentlichkeit bleiben, denn noch beraten die Ausschüsse über die (vorläufig) entgültige Fassung des Gesetzes. Je größer das öffentliche Interesse daran, desto schwieriger wird es für die Gegner*innen, in den kommenden Ausschuss-Sitzungen noch weitere Abschwächungen durchzusetzen, denn auch die Lobbyisten üben Druck auf die Politiker aus.
Um eine Nachbesserung zu Gunsten der Schwachen in den Lieferketten zu erwirken, ist es sinnvoll, im Socialmedia-Bereich noch einmal zu werben und nach wie vor können Politiker angeschrieben werden.
Die Initiative Lieferkettengesetz stellt dafür einen „Lieferkettenbrief“ zur Verfügung, der an Bundestagsabgeordnete verschickt werden kann.
Mehr informationen und ein Textentwurf lassen sich finden unter: www.lieferkettengesetz.de
Glaubensführer wenden sich an Staats- und Regierungschefs der G7-Länder
145 globale Glaubensführer haben sich Ende April zusammengeschlossen, um die notwendigen Schritte zur Herstellung und Verteilung von genügend Covid-Impfstoffen für die gesamte Weltbevölkerung zu fordern. Der dringende Aufruf erfolgte in einem Brief an die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder, die im Juni im Vereinigten Königreich tagen werden. Er ist Teil der Aktion der „People’s Vaccine Alliance“, einem wachsenden Netzwerk von Gesundheitsorganisationen und humanitären Organisationen, die auch von Politikerinnen und Politikern, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und religiösen Führungspersonen unterstützt werden. Das Netzwerk fordert ein Ende der Monopolstellungen bei Impfstoffforschung und -entwicklung sowie eine freie und faire Verteilung in allen Weltregionen.
„Die Covid-Krise hat uns alle an unsere gegenseitige Abhängigkeit und an unsere Verantwortung erinnert, für einander zu sorgen. Wir können alle nur gesund sein, wenn es uns allen gut geht. Wenn ein Teil der Welt von der Pandemie betroffen ist, sind alle Teile der Welt einem immer größeren Risiko ausgesetzt. (…)
Der Zugang von Menschen zu lebensrettenden Covid-19-Impfstoffen kann nicht vom Wohlstand, Status oder der Nationalität der Menschen abhängen. Wir können unsere Verantwortung gegenüber unseren Brüdern und Schwestern nicht aufgeben, indem wir uns vorstellen, dass dem Markt die Lösung der Krise überlassen werden kann, oder uns selbst vorgeben, dass unser Land gegenüber den Menschen in ihrem Land keine Verpflichtung hat. Jeder Mensch ist wertvoll. Wir alle haben die moralische Verpflichtung, alle zu erreichen. “
Das Schreiben in seinem Wortlaut und die Liste der Unterzeichnenden kann unter www.reliefweb.int angesehen werden. Ein Bericht in deutscher Sprache ist kier zu finden: www.de.lutheranworld.org
Leipziger Missionswerk tritt dem Netzwerk ‚Waking the Giant‘ bei
Im April 2021 ist das Leipziger Missionswerk (LMW) dem Netzwerk „Walking the gigant“ (den Riesen wecken) des beigetreten. dabei handelt es sich um eine Initiative des Lutherischen Weltbundes für weltweite Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung. Sie unterstützt die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs), die 2015 von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Ihr Anliegen ist es, die Fähigkeit der Kirchen zu stärken, einen wirksamen Beitrag zur UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu leisten. Die Initiative konzentriert sich dabei vor allem auf fünf der 17 SDGs: Gesundheit (SDG 3), Bildung (SDG 4), Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5), Abbau von Ungleichheiten (SDG 10) und Förderung von Frieden und Gerechtigkeit (SDG 16). Mit dem Beitritt entwickelt das LMW seine entwicklungspolitische Ausrichtung weiter und bündelt seine entwicklungspolitischen Aktivitäten zielgerichtet auf die Ziele der nachhaltigen Entwicklung der Agenda 2030. Auf der Grundlage des Konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sollen die Nachhaltigen Entwicklungsziele auch in den Trägerkirchen des LMW, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens sowie der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, bekannt gemacht werden.
Mehr Informationen gibt es unter www.leipziger-missionswerk.de
Lutherischer Weltbund bietet Online-Kurs zum Thema Klimagerechtigkeit und Theologie an
Der Lutherische Weltbund (LWB) bietet von September 2021 bis Mai 2022 in Kooperation mit dem Pazifischen Lutherischen Theologischen Seminar (PTLS) für interessierte Laien und Ordinierte einen Kurs an, der sich mit der Vermittlung von Einsichten in das Zusammenspiel zwischen Klimawandel und ethnischen, ökonomischen und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten sowie mit Möglichkeiten ihrer Überwindung auseinandersetzt. Dabei geht es um biblische, ethische, theologische und spirituelle Gründe für Klimaungerechtigkeit und die Entwicklung eines praktischen und theologisch-ethischen Handlungsrahmens für den Aufbau einer ökologisch nachhaltigeren und sozial gerechteren Gesellschaft.
Eine Anmeldung für dieses Online-Seminar ist bis zum 15. Juni möglich.
Mehr informationen sind zu finden unter: www.dnk-lwb.de
Ostritzer Friedensfest sucht finanzielle Unterstützung
Die Ostritzer Friedensfestinitiative hat eine Crowdfunding Kampagne unter dem Titel „Modenschau – bunt und global statt braun und radikal“ im Rahmen des Crowdfunding Contest der Hertie Stiftung gestartet.
Zum nächsten geplanten Friedensfest möchte die Initiative eine bunte Modenschau organisieren. Dort sollen sich die Menschen aus der Region sowie die Unternehmen mit ihren Ideen für eine bunte kreative Mode beteiligen. Alle sollen ihre Ideen einreichen können und/oder diese auf dem Laufsteg präsentieren. Dabei gibt es die drei Modelinien „Toleranz“, „Demokratie“ und „Weltoffenheit“.
Mit dem Fest und der Modenschau sollen Zeichen für das Engagement der bürgerlichen Mitte, für Weltoffenheit, für Toleranz und Frieden gesetzt werden. Die Crowdfoundingkampagne soll helfen, die Modenschau zu finanzieren. Bei reger Beteiligung an der Kampagne kann die eingesammelte Summe durch die Stiftung noch einmal verdoppelt werden.
Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich finanziell zu beteiligen gibt es unter: www.startnext.com/ostritzer-friedensfest
Dresden bekommt einen „Pilgerweg der Versöhnung“
Ein „Pilgerweg der Versöhnung“ soll künftig in Dresden die fünf Nagelkreuzzentren verbinden. Ein erstes Teilstück wurde am Sonntag, dem 9. Mai 2021 eröffnet. Es führt von der Schifferkirche „Maria am Wasser“ in Dresden-Hosterwitz bis zur Kirche der Diakonissenanstalt in der Äußeren Neustadt. An acht Stationen des ersten Pilgerabschnitts werden historische oder aktuelle Ereignisse zu den Themen Frieden und Versöhnung benannt und Impulse zum Nachdenken gegeben. Der Dresdner „Pilgerweg der Versöhnung“ soll langfristig noch bis zur Frauenkirche, zur Kreuzkirche und zur Gedenkstätte Sophienkirche im Stadtzentrum weitergeführt werden. Nagelkreuzzentren gibt es weltweit, allein in Deutschland etwa 70. Ihr Symbol ist das sogenannte Nagelkreuz, ein Zeichen für Frieden und Versöhnung.
Mehr Informationen gibt es unter: www.kirche-dresden.de
„… lasst uns drüber reden“ – (digitale) Gesprächsrunde zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung
Am Sonntag, dem 16. Mai, findet von 17 bis 19 Uhr eine digitale Gesprächsrunde statt, die sich mit der Kriegsdienstverweigerung als lebensgeschichtlich bedeutsames Ereignis auseinandersetzt. Es geht um die Frage, vor welchem Hintergrund die Entscheidung zur Kriegsdienstverweigerung getroffen wurde und wie sie das eigene Leben bestimmt hat.
Träger der Veranstaltung sind Connection e.V., die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DVG-VK) und die Ev. Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK).
Mehr Informationen und die Möglichkeit, sich bis zum 14. Mai anzumelden gibt es unter: www.de.connection-ev.org
„Unsere Demokratie auf Konfliktkurs?!“ Fachtag Nächstenliebe – Polizei – Gesellschaft.
Die ökumenische Arbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie und Menschenrechte veranstaltet 2021 in Zwickau den Fachtag „Nächstenliebe – Polizei – Gesellschaft“.
Unter dem Motto „Unsere Demokratie auf Konfliktkurs?!“ sind Angehörige der Polizei, Haupt- und Ehrenamtliche aus den Kirchgemeinden, Angestellte der Kommunen sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft zum Austausch eingeladen. Impulsvorträge, Workshops sowie Pausengespräche bieten die Möglichkeit, eigene und fremde Standpunkte kritisch zu hinterfragen und neue Perspektiven einzunehmen. Ziel ist es, Verständnis für die jeweils anderen Denkweisen zu entwickeln und unsere demokratischen Werte zu fördern.
Mehr Informationen gibt es demnächst unter: www.kirche-fuer-demokratie.de
„Zusammen? Geht doch!“ aej sucht Partnerstandorte
Die aej (Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend) sucht fünf Partnerstandorte für Modellprojekt. Mit ihrem Modellprojektvorhaben will die aej eine enge Zusammenarbeit von Mitarbeiter:innen der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit und der Behindertenhilfe praktisch erproben. Im Zusammenwirken sollen Angebote verändert oder neue geschaffen werden, die die Teilhabe und Teilnahme von Kindern und Jugendlichen im Alter von ca. 8 bis 21 Jahren mit und ohne Behinderungen ermöglicht.
Interessent:innen haben bis zum 1. Juli 2021 die Möglichkeit, ihre Interessensbekundung einzureichen.
Mehr Informationen und die nötigen Dokumente zum Download gibt es unter: https://www.aej.de/aufruf-zusammen-geht-doch
Erklärung für Menschlichkeit und Vielfalt
Mit einer gemeinsamen Erklärung zum Auftakt des Superwahljahres 2021 zeigen Hunderte von Verbänden, Initiativen und Einrichtungen aus dem Bereich der Behindertenhilfe und der Sozialen Psychiatrie gemeinsam klare Haltung gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Unter ihnen sind auch Einrichtungen der Diakonie und der Caritas.
Die beteiligten Organisationen warnen vor Hetze und Stimmungsmache rechter Akteur:innen wie der AfD und ähnlicher Bewegungen. Mit Sorge beobachten die Verbände, wie versucht wird, eine Stimmung zu erzeugen, die Hass und Gewalt nicht nur gegen Menschen mit Behinderung, psychischer oder physischer Krankheit schürt, sondern gegen alle, die sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft engagieren.
Mehr Informationen zur Kampagne und die Erklärung in ihrem Wortlaut gibt es unter: www.wir-fmv.org
„Ist das Wachstum oder kann das weg?“ – anders wachsen – Inspirationstag – jetzt digital
Die Initiative „anders wachsen“ feiert ihr zehnjähriges Bestehen und lädt dazu ein. Aufgrund der Infektionslage kann der Tag nicht gemeinsam in Dresden begangen werden. Stattdessen lädt die Initiative zu einem virtuellen Inspirationstag mit Möglichkeiten zur Begegnung und Inspiration ein.
Mehr informationen zum geplanten Programm sind zu finden unter: www.anders-wachsen.de
Einladung zum Stadtradeln
Stadtradeln ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, drei Wochen lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen, um die individuellen und kommunalen CO2-Emissionen zu senken. Der Wettbewerb ist deutschlandweit und es können Städte, Gemeinden, Landkreise und Regionen und ihre Einwohner teilnehmen. Der Wettbewerbszeitraum beträgt 21 aufeinanderfolgende Tage, die jeweils zwischen dem 1. Mai und 30. September liegen müssen und wird von den Kommunen individuell festgelegt. Stadtradeln bietet die Möglichkeit, auch als Kirchgemeinde oder Jugendgruppe aktiv zu sein und evtl. auch für einen internen Wettbewerb.
In Dresden wird vom 21. Juni – 11. Juli 2021 wieder ein Team „Kirche und Diakonie“ dabei sein. In Chemnitz können vom 06.09. – 26.09.2021 Radkilometer gesammelt werden. Die Leipziger strampeln vom 10.09. – 30.09.2021. Und Markranstädt geht schon vom 07.06. – 27.06.2021 an den Start.
Mehr informationen und die Möglichkeit, sich registrieren zu lassen sind zu finden unter: www.stadtradeln.de
Tag der Schöpfung in Pirna und Umgebung
Am 3. September 2021 möchte das Bistum Meißen-Dresden gemeinsam mit der Ev.-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Pirna und Umgebung den „Tag der Schöpfung“ feiern und damit hoffentlich eine neue Tradition beginnen. Dankbar soll damit Gottes Werk gewürdigt werden und gleichzeitig für den Schutz der Schöpfung und für die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gebetet, gelernt und Position bezogen werden. Unter dem Motto „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“ soll es verschiedenen thematischen Angeboten am Nachmittag geben, die sich inhaltlich auf das Thema „Wasser“ in seinen verschiedenen Facetten beziehen und abends bildet ein ökumenischer Gottesdienst auf den Elbwiesen den Abschluss des Tages.
„Schaut hin“ – Ökumenischer Kirchentag vom 13.-16. Mai – digital und dezentral
Der 3. Ökumenische Kirchentag, der ursprünglich in Frankfurt sein sollte, wird leider nur als digitale und dezentrale Veranstaltung stattfinden können. Was zunächst durchaus bedauerlich ist, hat jedoch den Vorteil, dass viele Veranstaltungen des geplanten Programms frei zugänglich sind und von zu Hause aus besucht werden können.
Die beiden Hauptgottesdienste am Himmelfahrtstag und am darauffolgenden Sonntag werden im Fernsehen übertragen. Die anderen Programmpunkte, wie z.B. Debatten, Workshops, Bibelarbeiten, Gesprächsrunden und kulturelle Veranstaltungen finden digital statt und könnten von interessierten kostenfrei besucht werden. Thematisch orientiert sich das Programm an drei Leitfragen „Alles eine Frage des Glaubens und Vertrauens?“, „Zusammenhalt in Gefahr?“ und „Eine Welt – Globale Verantwortung?“. Damit stehen auch die Themen des konzilaren Prozesses klar im Fokus der Veranstaltung und es gibt interessante Programmpunkte dazu.
Mehr Informationen und das gesamte Programm finden Sie unter: www.oekt.de
Darüber hinaus haben auch der Katholikenrat im Bistum Dresden-Meißen und der Landesausschuss Kongress und Kirchentag in der Ev.-luth. Landeskirche Sachsen sich Gedanken gemacht, wie sie ihr geplantes Angebot für den Ökumenischen Kirchentag in den digitalen Raum verlegen können. Dabei ist eine eigene Homepage entstanden. Unter dem Motto
„20+4* = 100 gute Gründe für die Ökumene“ (* 20% Evangelische und 4% Katholiken in Sachsen)
soll eine Sammlung von Videoclips entstehen, die das Verbindende und die Vorteile einer fröhlich gelebten Ökumene in den Vordergrund stellen.
Die Möglichkeit zum Upload eines eigenen Video-Beitrags und einen Einblick in die gesammelten Werke gibt es unter: www.oekt-sachsen.de
Material für die Gemeindearbeit
Die Null-Euro-Tour
Johannes Bartels hat seine Erfahrungen, Reflexionen und Praxistipps zur Null-Euro-Tour in einem Buch herausgegeben und stellt damit das Modellprojekt vor, mit dem er seit 2015 jährlich unterwegs ist. Gemeinsam wagt er sich mit Jugendlichen auf eine Sommerwanderung, ganz ohne Geld und technische Hilfsmittel, bei der im Idealfall zuvor weder Esser, noch Arbeit, noch Quartier feststehen.
Das Buch gibt es beim Autor oder über: www.twentysix.de
LEADER – Kirche macht mit
LEADER ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Die zentrale Idee des europäischen LEADER-Ansatzes ist: Menschen zusammen bringen und die Region gemeinsam gestalten. Dafür können Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände starke Partner sein.
In einer Sonderausgabe der Zeitschrift LandInForm „LEADER – Kirche macht mit“ werden 28 LEADER-Projekte, die von Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen getragen werden vorgestellt. Das sind Projekte, die im ländlichen Gemeinwesen verankert sind und einen Beitrag zur Gestaltung des Lebens auf dem Land leisten. Sie können ein Beispiel für eigene LEADER-Projekte sein.
Die Zeitschrift gibt es als Download unter: www.netzwerk-laendlicher-raum.de
Termine im Mai/Juni 2021
bis zum 3. Oktober 2021: „Zerstörte Zukunft – Der Kampf gegen einen Braunkohletagbau ’89“ – Fotoausstellung in der Gethsemanekirche Lößnig
12. Mai 2021 ab 18.30 Uhr: „Leben mit Auswitz“ – online-Lesung des Ev. Forum Chemnitz
14. Mai 2021 ab 17 Uhr: „Alles Wasser – oder was?“ – Online-Veranstaltung des Leipziger Missionswerkes
16. Mai 2021 ab 17 Uhr: „… lasst uns drüber reden“ – (digitale) Gesprächsrunde zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung der Connection e.V., die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DVG-VK) und die Ev. Arbeitsgemeinschaftfür KDV und Frieden (EAK).
19.Mai 2021 ab 19.30 Uhr: „Lebendiges Wasser? Zur Wasser-Metaphorik in der Bibel“ – Online-Veranstaltung der kath. Akademie und der TU Bergakademie Freiberg
19. Mai 2021 ab 19.30 Uhr: „Nachhaltige Gemeinde leben – Hintergründe, Beispiele und Beschaffungsrichtlinie der EVLKS“ – Webinar der Ehrenamtsakademie der EVLKS
20. Mai 2021 ab 13.00 Uhr: „Zukunftsklima“ Online-Gespräch der Klima-Kollekte
20. Mai 2021 ab 17.00 Uhr: „Von moderner Sklaverei zum christlichen Engagement –
Wo können wir modernem Sklaventum heute begegnen, wo steckt es drin und was können wir dagegen tun“ – Initiativgruppe des Ökumenischen Wegs – Online-Veranstaltung
20. Mai 2021 ab 18 Uhr: „CHINA INTERN: Zu Bürgerrechten und Gesellschaft“ – Online-Veranstaltung des ÖIZ und der FES
26. Mai 2021 ab 19.30 Uhr: „Mikroplastik im (Ab-)Wasser Erkennen und Entfernen durch Wasserstoffperoxid“ – Online-Veranstaltung der kath. Akademie und der TU Bergakademie Freiberg
27. Mai 2021 ab 18.00 Uhr: „Mission als theologisches Labor. Koloniale Aushandlungen des Religiösen in Ostafrika um 1900“ – Online-Veranstaltung des Leipziger Missionswerkes
31. Mai 2021 ab 18.00 Uhr: „„Das wird man wohl noch sagen dürfen…!“ – Radikalisierung der Meinungen in Kirchgemeinden“ – Veranstaltung der Diakonie Leipzig
1. Juni 2021 ab 18.00 Uhr: „Der Amazonaswald brennt! Das Ringen um eines der letzten Paradise“ – Online-Veranstaltung der Evangelische Akademie Sachsen
3. Juni 2021 ab 9.30 Uhr: „Globales Lernen zum Thema Vorurteile, Diskriminierung, Rassismus“ – Veranstaltung des Eine Welt e.V. Leipzig
3. Juni 2021 ab 19.00 Uhr: „Was Bits und Bäume verbindet“ Themenfestival „Digital … und nachhaltig?“ – Buchvorstellung und Gespräch voraussichtlich im Haus der Kirche in Dresden
5. Juni 2021 ab 11 Uhr: “ Ist das Wachstum oder kann das weg?“ Inspirationstag 10 Jahre anders wachsen – Online-Veranstaltung
7.-9. Juni 2021: „Zukunft angesichts der ökologischen Krise? Theologie neu denken“ – Tagung der Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt
9. Juni 2021 ab 19.30 Uhr: „Be(sser)Wässern Wasserforschung für die Landwirtschaft“ – Online-Veranstaltung der kath. Akademie und der TU Bergakademie Freiberg
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Folgende Veranstaltungen finden im Laufe des Jahres statt und dürfen schon einmal im Kalender vermerkt werden:
25. August – 1. September 2021: Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt durch Sachsen
3. September 2021: „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“ Tag der Schöpfung in Pirna und Umgebung
1. November 2021: „Ländliche Strukturen neu gedacht“ Landesforum zur Erwachsenenbildung im Bildungsgut Schmochtitz
6. November 2021: Praxistag zum Umwelt-und Energiemanagement in sächsischen Kirchgemeinden mit der Sächsischen Energieagentur (SAENA) in Borna
19. November 2021: Ökumenischer Thementag in Zwickau